Montag, 24. November 2008
10,000 BC
Am Wochenende hatte ich Zeit für diesen Film -- die Vorfreude war doch größer als dann das Vergnügen, ihn zu sehen. Hätte ich mal auf meine Ahnung gehört, dass es sich um eine typische Emmerich-Produktion handeln würde!
Das Cover der DVD zeigt ja dieses Gegenüber von Mensch und Säbelzahntiger. Ich hatte etwas in der Richtung von Jean M Auels "Der Clan des Bären" erwartet, also ziemlich steinzeit- bzw. Neandertalermäßig. Stattdessen also eine hanebüchene Geschichte über ägyptische Sklavenjäger, die um die halbe Welt reiten, nur um ein paar Hinterwäldler für die Pyramidenarbeit ranzuschleppen. Entsprechend ist die Hälfte des Filmes nicht im steinzeitlichen Setting.
Emmerich kommt -- hier wie anderswo -- nicht so richtig ohne Liebesgeschichte aus. Die ist aber so dünn, dass sie eigentlich die Handlung nicht trägt. Das magische Happy-End (Frau erwacht wieder zum Leben) berührte mich darum auch nicht.

Der Hauptheld ist ein steinzeitlicher Dressman mit Rastalocken, bewaffnet mit Knochenspeeren. Bestimmt haben schon viele Kritiker vermerkt, wie die Zeiten bei Emmerich durcheinandergehen. Die Pyramiden von Gizeh entstanden um 2500 v. Chr. lt. Wikipedia. Säbelzahntiger gab es vom Oligozän bis zum Pleistozän. Mammute bis gegen Ende des Pleistozäns. Das legt Meyers online immerhin auf 10.000 v. Chr., also ungefähr auf die Zeit des Films. Die Ägypter haben sich die Mühe gemacht, Mammute aus Asien nach Ägypten zu bringen; wie sonst hätten die auch die Pyramiden bauen sollen? Nein, wirklich!

Wenn ich mal mich besinne, welche Emmerich-Filme ich kenne: The day after tomorrow, den Wetter-Katastrophen-Film. Der ist besser, weil für mich der wissenschaftliche Hintergrund besser funktioniert (mag er auch ebenso schlecht erfunden sein: das fällt mir hier nicht so auf). Außerdem sind die Hauptfiguren netter, wenn auch die Eltern des Jungen ebensolche Pappkameraden sind wie hier die Steinzeitleute.
Indipendence day: Das ist der "Außerirdische wollen die Welt erobern"-Film. Auch mit großen Handlungslöchern, aber immerhin mit Humor.
Godzilla: Hier waren die Hauptfiguren ähnlich uninteressant wie bei 10,000 BC. Von dem Film hätte mir eigentlich der Trailer gereicht (wo die Echsentatze durch das Dach des Museums das SaurierSkelett plattmacht).

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