Freitag, 8. Juli 2011
Mass Effect 1 und 2
Mass Effect ist nicht das erste Rollenspiel von Bioware, das auf meiner Festplatte landete. Zwar habe ich mit Baldur's Gate vor einigen Jahren nicht viel anfangen können (die Gruppe zu führen und Zauber einzusetzen war mir zu kompliziert), aber die einfache Action von Jade Empire hat mich schon zum Durchspielen eingeladen. Mass Effect ist daher vertraut: Gruppe, aus der man eine Auswahl treffen muss, die einen begleitet; Ansehen bei positivem oder negativem Auftreten. Die Missionen ziemlich linear, und die jeweilige Gestaltung der Locations mit unsichtbaren Rändern, über die man nicht hinaussteigen kann. Ab und zu kann man über Kisten springen oder extra dafür vom leveldesigner in die Landschaft gelegte Leitplanken, aber das wars.
Da ich seit anderthalb Jahren, also seit dem letzten Eintrag, einen (damals) neuen Rechner habe mit neuem Monitor, FullHD statt 1280x1024, und natürlich auch etwas mehr Grafikrechenleistung, sieht Mass Effect auch viel besser aus, als alles, was ich vorher gesehen hatte. Im Vergleich zu ME 2 fällt mir dann aber auf, was mit "matschigen Texturen" gemeint ist. Ja, die gibts schon. Und den Griesel-Film-Effekt habe ich auch als erstes abgestellt.
Nachdem ich Teil 1 und Teil 2 mit dem Savegame von 1 gespielt hatte, dachte ich, ich fang nochmal von vorn an. Shepard könnte mal weiblich sein und sich etwas rüpelhafter verhalten. (Mit den Biotik- und Techkräften -- das sollen die Gruppenmitglieder machen -- kann ich nicht so viel anfangen, daher schon wieder als "Soldat".) Leider konnte ich Teil 2 nicht nochmal mit dem aus dem zweiten Durchgang resultierenden Savegame machen, ME2 hat nur meinen ersten Shepard erkannt. Also habe ich die Default-Version eingesetzt. Soso, der Default-Shepard hat also den Rat draufgehen lassen! (vermutlich, weil ich imProfil "schwere Kindheit" gewählt hatte?)Damit ist Shepard ja schon auf Cerberus-Richtung.
Beim ersten Versuch mit ME2, direkt im Anschluss an ME1, konnte ich mit dem Namen Cerberus gar nichts anfangen. Erst beim zweiten Durchspielen von ME1 mit der Kenntnis von ME2 fiel mir auf, dass Cerberus ja die Organisation mit den ganzen fragwürdigen wissenschaftlichen Versuchen ist, deren Einrichtungen man platt macht, z.B. um Admiral Kohaku zu rächen. Da zeigt sich Cerberus im zweiten Teil ja als nicht nachtragend.
Das Spiel inszeniert den "Unbekannten" als teuflisch, wen er immer im Halbschatten und vor der rotschwarzen Planetenoberfläche zu sehen ist. Was bedeutet es wohl, dass er raucht?

Einige Probleme hatte ich mit dem Schwierigkeitsgrad. Den ersten Teil habe ich beim ersten mal "Normal" begonnen -- dann kam die Protheaner-Ruine, in der Liara T'soni gesucht werden soll, und man begegnet zum ersten Mal einem Geth-Koloss, nachdem man den Mako gerade abgestellt hat. Ich wusste mir nur durch cheaten zu helfen (givesupergun und givesuperarmor). Erst beim zweiten Durchspielen meisterte ich die Stelle durch Flucht und einzelnes Ausschalten aller andern Geth, bevor der Koloss aus der Deckung mit schweren Waffen erledigt wird. Schließlich habe ich das ganze Spiel ohne cheaten geschafft -- aber Shooter sind echt nicht mein Ding. Trotzdem finde ich die Gesundheits-Mechanik des zweiten Teils ein wenig zu einfach: Autoheal nach drei Sekunden in der Deckung. Das klappt nur nicht, wenn die Gegner aus mehreren Richtungen kommen, und das ist ja eher selten der Fall.

ME2 sieht also deutlich besser aus als ME1, aber beide kranken an dem Missverhältnis zwischen dem gigantischen Universum und den schmalen Pfaden, die darin beschritten werden können. Die Citadel etwa: Wenn man aus dem Fenster sieht, ist sie riesig, aber läuft man durch die Gegend ... Da gefallen dann Mittelalter-Fantasy-Szenarien besser: weil die Mittel der Fortbewegung nicht so dolle sind, ist es ok, wenn die Heldengruppe auch nicht so viel Raum durchmisst.

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Montag, 24. November 2008
The Fall - Last days of Gaia
Zugegeben, ich profitiere gern von der Arbeit anderer. Das merke ich beim Walkthrough-Suchen. Irgendwie habe ich es schon lange nicht mehr geschafft, ein rollenspielähnliches Game allein fertigzukriegen.

Dabei hat es mit The Fall eigentlich ganz gut angefangen. Aber dann wusste ich nicht, was die letzten beiden Schlagzeilen beim Reporter werden sollen. Nachlesen im Walkthrough zeigt: Man findet nur alle Quests, wenn man jeden Quadratzentimeter der Location absucht und mit allen spricht. Dazu habe ich bei so einem Spiel aber keine Lust, zumal die Leute nicht so gut zu sehen sind: Braun angezogen, verschwinden sie vor dem ockerfarbenen Hintergrund.
Immerhin habe ich mir die Lektion gemerkt, die Location etwas gründlicher zu begehen. Aber auch das hatte ich dann wieder vergessen, als es darum ging, die Familien der befreiten Wissenschaftler der Ratskulls zu befreien. Da wartete ich nach dem Gespräch mit den Wissenschaftlern darauf, dass es "ping! - Neue Location freigeschaltet" macht. Machte es aber nicht. Da habe ich schon mit dem xml-Editor versucht, in die Scriptdateien reinzusehen, ob ich wohl das Script finde, was da nicht funktioniert. Später brachte mir der Blick in den Walkthrough die Lösung: die Richtungsangabe "Südwestlich von hier" bezog sich auf die Location selbst -- und nicht auf das Verhältnis einer neuen Location zu der, wo ich mich gerade befinde. Seufz. Brachte mich immerhin dazu, die Theorie aufzustellen, dass sich diese Richtungsangaben eben so lesen lassen: Wenns eine gibt, erst auf der Karte der Location suchen.
Was ich schade finde, ist, dass man auf der Übersichtskarte nur von einer Location zur anderen reisen kann, und nicht ins Blaue. Man kann schon am Anfang bei einer der Gangster-Gruppen, um deren Ausmerzung man sich verdient macht, eine Skizze finden, die Locations auf der Übersichtskarte angibt. Aber man muss dann weiterspielen, bis man diese Locations auch irgendwie freigeschaltet hat, d.h. man kann nicht einfach losreisen, um die Orte zu finden: das ist nicht gut durchdacht. Man sollte dadurch keinesfalls auf die Idee kommen, die ganzen Kisten etc. nicht mehr durchsuchen zu wollen, weil hin und wieder sehr wohl der neue Zugang zu einem Ort davon abhängt, das man was findet.
Das Spiel selbst erinnert mich alte Fallout-Spielerin im Setting und in seinem Humor an den Klassiker. Erfreulich, dass nicht alles so bierernst geraten ist. Gut gefällt mir auch, dass man gleich von Anfang an eine Party zusammenstellen kann, also gleich zu sechst durch die Gegend reisen kann. Das ist auch bitter nötig, weil man mit weniger Leuten gar nicht genug tragen kann (weder von der Stärke her, noch von den Itemslots im Inventar)! Hhm, das bringt mich auf die Idee, mal auszuprobieren, wie weit man allein käme -- man müsste doch sehr viel schneller aufsteigen, wenn man die ganzen Erfahrungspunkte allein einsammeln könnte? Jedenfalls wachsen einem die Party-Mitglieder schon ein bisschen ans Herz, und ich ertappe mich dabei, dass ich versuche, "zurückgebliebene", d.h. nicht so schnell aufsteigende Partymitglieder dies und das auch mal alleine machen zu lassen, damit die die EPs einsacken.
Waffen und Skills sind ähnlich wie Fallout, die Skills nicht ganz so differenziert. Bei einigen ist gar nicht klar, wieso die überhaupt an die Partymitglieder vergeben werden können.
Zu The Fall gibt es eine englische Komplettlösung; im deutschen Forum sind die Infos ein bisschen dünne. Die Reloaded-Version, die ich spiele, hatte bisher keinen Bug: Toll.

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