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Donnerstag, 15. Januar 2009
Kopetzky, Der Letzte Dieb / Constantine
li ly, 09:18h
Gestern noch Steffen Kopetzkys Der letzte Dieb fertiggelesen, mit Unlust. Die großen Vergleiche in Rezensionen sind an den Haaren herbei gezogen, Kopetzky ist weder in der Nähe von Pynchon und Indiana Jones (Süddeutsche), noch hat das Buch das Tempo von Highsmith und Dan Brown (Brigitte). Sein Alexander Salem ist auch keine Mischung aus Arséne Lupin und jemand anders und weit davon weg, ein "Gentleman-Dieb" zu sein. Und das Buch lässt auch noch zwei weitere im Klappentext versprochene Eigenschaften vermissen, nämlich a) stilistische Eleganz und b) die "Kulturgeschichte des Schließens". Es spielt komplett im 20. Jahrhundert, und was Kopetzky über Schließen schreibt, betrifft auch diese Zeit.
Meine größten Vorbehalte gegen das Buch sind, dass die Figuren sich wie Schlafwandler durch ihre Handlungen bewegen, jedenfalls die Hauptfiguren. Insbesondere Salem ist einer, der nicht selbst handelt und entscheidet, sonderm dem Dinge geschehen und der sich treiben lässt. Dabei denkt er sich auch nicht viel. Dem Treiben zuzuschauen berührt aber nicht.
Die "Schnitzeljagd" (Süddeutsche) ist auch keine, denn so ein atemloses Spurenfolgen bei Dan Brown gibt es hier nicht; das Suchen ist gar kein richtiges Thema. Das ganze Schatzthema ist trivial oder vielleicht gemeint als eine Parodie des Trivialen, wer weiß. Als Leser kommt man jedenfalls deutlich vor dem Ende des Romans auf den Trichter, dass es sich um eine Fälschung handeln muss.
Constantine: Seltsamer Genre-Mix aus Action, Thriller, Mystery -- hat für mich funktioniert, obwohl ich die strikt katholische Prämisse, das Selbstmörder sofort in die Hölle kommen, natürlich nicht teilen kann. Keanu Reeves als ewig kettenrauchender, lungenkrebskranker Dämonenjäger macht für mich eine gute Figur, und dass der Klappentext der DVD den Leser an "Matrix" erinnert (schon wieder muss Reeves die Welt retten), ist die übliche PR. Ganz anderes Thema, nicht so actionverliebt, und ganz anderer visueller Stil. Wie das so ist bei einem Thema mit Dämonen und Engeln in der Welt, gibt sich der Film keine Mühe, die Bedingungen seiner Welt hinreichend zu erklären, so dass ein paar Löcher in der Handlung sind: das muss man einfach akzeptieren...
Meine größten Vorbehalte gegen das Buch sind, dass die Figuren sich wie Schlafwandler durch ihre Handlungen bewegen, jedenfalls die Hauptfiguren. Insbesondere Salem ist einer, der nicht selbst handelt und entscheidet, sonderm dem Dinge geschehen und der sich treiben lässt. Dabei denkt er sich auch nicht viel. Dem Treiben zuzuschauen berührt aber nicht.
Die "Schnitzeljagd" (Süddeutsche) ist auch keine, denn so ein atemloses Spurenfolgen bei Dan Brown gibt es hier nicht; das Suchen ist gar kein richtiges Thema. Das ganze Schatzthema ist trivial oder vielleicht gemeint als eine Parodie des Trivialen, wer weiß. Als Leser kommt man jedenfalls deutlich vor dem Ende des Romans auf den Trichter, dass es sich um eine Fälschung handeln muss.
Constantine: Seltsamer Genre-Mix aus Action, Thriller, Mystery -- hat für mich funktioniert, obwohl ich die strikt katholische Prämisse, das Selbstmörder sofort in die Hölle kommen, natürlich nicht teilen kann. Keanu Reeves als ewig kettenrauchender, lungenkrebskranker Dämonenjäger macht für mich eine gute Figur, und dass der Klappentext der DVD den Leser an "Matrix" erinnert (schon wieder muss Reeves die Welt retten), ist die übliche PR. Ganz anderes Thema, nicht so actionverliebt, und ganz anderer visueller Stil. Wie das so ist bei einem Thema mit Dämonen und Engeln in der Welt, gibt sich der Film keine Mühe, die Bedingungen seiner Welt hinreichend zu erklären, so dass ein paar Löcher in der Handlung sind: das muss man einfach akzeptieren...
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Freitag, 9. Januar 2009
Berkhmatov lässt's krachen: Wanted
li ly, 12:08h
Gestern abend gesehen und nur zum Teil genossen. Am Nachmittag hatte ich mir noch angesehen, was die Amazon-Rezensenten dazu meinen. Visuell ist das schon sehr eindrucksvoll, abgesehen vom vielen Blut und den von Kugeln getroffenen Körperteilen. Man muss unweigerlichzum Schluss kommen, dass der Regisseur rote Autos liebt (vgl. Wächter des Tages).
Aber die handlungstreibende Logik des Films gefällt mir überhaupt nicht.
Es scheint eine Grundkonstante der modernen Popularfiktion zu sein, dass Fähigkeiten vererbt werden. Das Blut, sozusagen. Das gilt für Kinderbuchschmöker wie Harry Potter, und eben auch für so einen Actioner wie Wanted. Der Hauptheld ist zwar am Anfang ein Schlaffie, wird aber durch die Erziehung des Geheimbundes Bruderschaft in nur 6 Wochen zum besten Killer -- wie sein Vater. Muss er wohl geerbt haben.
Das zweite: Die mysteriösen Schicksalsfäden, welche die Todesurteile verkünden. Am Ende, kurz vor dem obligatorischen "Alle sind tot", teilt Erzbösewicht Sloan seinen Leuten mit, dass alle schon von den Schicksalsfäden zum Tode verurteilt seien. Und reicht Zettel rum, die das belegen sollen. Zettel, die er geschrieben hat -- was ist das denn für ein Beleg? Der Film will aber, dass wir das ernst nehmen, denn die zweite Hauptperson nimmt dies zum Anlass, den Auftrag der Schicksalsfäden zu erfüllen und alle Bruderschaftsmitglieder zu erschießen (mit einem kreisförmigen Schuss), sich selbst eingeschlossen. Natürlich funktionieren diese Schicksalsfäden nur bei einem deterministischen Weltbild, ansonsten könnte man ja die Voraussage widerlegen.
Drittens, Schlussbild: Wesley ist der einzig übriggebliebene mit diesen Spezialfähigkeiten, und redet nun davon, dass er die volle Kontrolle hat. Was wird das nun? Ein selbstbestimmtes Leben ohne Action? Oder wird er einfach zu dem, was Sloan vorher war: jemand, der sich selbst die Aufträge erteilt?
Der Film soll nach einem Comic sein, von dem ich aber noch nie was gehört habe.
Aber die handlungstreibende Logik des Films gefällt mir überhaupt nicht.
Es scheint eine Grundkonstante der modernen Popularfiktion zu sein, dass Fähigkeiten vererbt werden. Das Blut, sozusagen. Das gilt für Kinderbuchschmöker wie Harry Potter, und eben auch für so einen Actioner wie Wanted. Der Hauptheld ist zwar am Anfang ein Schlaffie, wird aber durch die Erziehung des Geheimbundes Bruderschaft in nur 6 Wochen zum besten Killer -- wie sein Vater. Muss er wohl geerbt haben.
Das zweite: Die mysteriösen Schicksalsfäden, welche die Todesurteile verkünden. Am Ende, kurz vor dem obligatorischen "Alle sind tot", teilt Erzbösewicht Sloan seinen Leuten mit, dass alle schon von den Schicksalsfäden zum Tode verurteilt seien. Und reicht Zettel rum, die das belegen sollen. Zettel, die er geschrieben hat -- was ist das denn für ein Beleg? Der Film will aber, dass wir das ernst nehmen, denn die zweite Hauptperson nimmt dies zum Anlass, den Auftrag der Schicksalsfäden zu erfüllen und alle Bruderschaftsmitglieder zu erschießen (mit einem kreisförmigen Schuss), sich selbst eingeschlossen. Natürlich funktionieren diese Schicksalsfäden nur bei einem deterministischen Weltbild, ansonsten könnte man ja die Voraussage widerlegen.
Drittens, Schlussbild: Wesley ist der einzig übriggebliebene mit diesen Spezialfähigkeiten, und redet nun davon, dass er die volle Kontrolle hat. Was wird das nun? Ein selbstbestimmtes Leben ohne Action? Oder wird er einfach zu dem, was Sloan vorher war: jemand, der sich selbst die Aufträge erteilt?
Der Film soll nach einem Comic sein, von dem ich aber noch nie was gehört habe.
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Donnerstag, 8. Januar 2009
Dark knight vs. Ironman
li ly, 17:51h
Früher war ich ein DC-Fan, ganz klar. In meine Kindheit gehören Superman, Batman und auch noch einige Spinner aus der Justice League. Nur sporadisch habe ich einen Blick in das Marvel-Universum geworfen, zu Spiderman und Thor. Die fantastischen 4 fand ich schon damals gähnend langweilig.
In der Oberstufe bin ich dann mit Burtons Batman-Verfilmung und vorher Frank Millers The dark knight returns wieder aufgewacht, jedenfalls was Batman angeht. Burtons Batman war dann auch die erste Comicverfilmung, die ich bewusst wahrgenommen habe. Inzwischen kann man sich ja vor solchen nicht mehr retten. Dabei ist die F4-Verfilmung, die ich im Fernsehen sah (zur Hälfte, dann war's mir zu blöd) genauso belanglos, wie ich die Comics in Erinnerung hab. Daher war ich angenehm überrascht von Ironman, insbesondere von den Slapstick-Elementen. Das bringt Selbstironie ins Spiel, auf ganz andere Weise als Raimis Spidermänner.
Ironman hat eigentlich ziemlich viel mit Batman gemeinsam: Superhelden werden gemacht von Milliardär mit Sinnkrise. Aber man sieht schon an den Farben, wo das hinwill: rotgold für Ironman, schwarz für Batman.
In der Presse wurde Nolans The dark knight meiner Wahrnehmung nach mehr gelobt als Ironman, da ernsthafter. Insbesondere ist die Denkfigur attraktiv, dass der Superheld die Superschurken selber schafft. Das spricht der Joker im Film aus, und den postmodernen Zuschauern liegt diese Deutungsfigur wohl nahe. Und weil Batman so eine verzerrte Persönlichkeit hat, werden die Schurken auch immer schräger.
Dabei sind dem Film Two Face Dent und Joker gut gelungen; allerdings heben sie den Film auch deutlich ins Unwirkliche. Dass außerdem wieder mal Wohl und Wehe der ganzen Stadt von den Gefühlen zweier (Batman und Rachel) abhängt, ist typisch Hollywood. Da gefällt mir Ironman in dieser Hinsicht besser.
Dafür hat Batman den besseren Showdown, nicht diese doch konventionelle Superprügelei, mit der Ironman seinen Oberbösewicht zur Strecke bringt. Und Batman ist spannender, weil immer wieder (mich) der Film damit überrascht, wie sehr der Joker den anderen einen Schritt voraus ist.
In der Oberstufe bin ich dann mit Burtons Batman-Verfilmung und vorher Frank Millers The dark knight returns wieder aufgewacht, jedenfalls was Batman angeht. Burtons Batman war dann auch die erste Comicverfilmung, die ich bewusst wahrgenommen habe. Inzwischen kann man sich ja vor solchen nicht mehr retten. Dabei ist die F4-Verfilmung, die ich im Fernsehen sah (zur Hälfte, dann war's mir zu blöd) genauso belanglos, wie ich die Comics in Erinnerung hab. Daher war ich angenehm überrascht von Ironman, insbesondere von den Slapstick-Elementen. Das bringt Selbstironie ins Spiel, auf ganz andere Weise als Raimis Spidermänner.
Ironman hat eigentlich ziemlich viel mit Batman gemeinsam: Superhelden werden gemacht von Milliardär mit Sinnkrise. Aber man sieht schon an den Farben, wo das hinwill: rotgold für Ironman, schwarz für Batman.
In der Presse wurde Nolans The dark knight meiner Wahrnehmung nach mehr gelobt als Ironman, da ernsthafter. Insbesondere ist die Denkfigur attraktiv, dass der Superheld die Superschurken selber schafft. Das spricht der Joker im Film aus, und den postmodernen Zuschauern liegt diese Deutungsfigur wohl nahe. Und weil Batman so eine verzerrte Persönlichkeit hat, werden die Schurken auch immer schräger.
Dabei sind dem Film Two Face Dent und Joker gut gelungen; allerdings heben sie den Film auch deutlich ins Unwirkliche. Dass außerdem wieder mal Wohl und Wehe der ganzen Stadt von den Gefühlen zweier (Batman und Rachel) abhängt, ist typisch Hollywood. Da gefällt mir Ironman in dieser Hinsicht besser.
Dafür hat Batman den besseren Showdown, nicht diese doch konventionelle Superprügelei, mit der Ironman seinen Oberbösewicht zur Strecke bringt. Und Batman ist spannender, weil immer wieder (mich) der Film damit überrascht, wie sehr der Joker den anderen einen Schritt voraus ist.
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Dienstag, 16. Dezember 2008
Irreführender Klappentext (Capra: Ist das Leben nicht schön? (1947))
li ly, 08:13h
Gestern abend Capras "Ist das Leben nicht schön?" gesehen, ein Film, der im Klappentext der DVD als schönster Weihnachtsfilm aller Zeiten apostrophiert wird. Es geht da nämlich um einen George Bailey (James Stewart), der gerade beschlossen hat, seinem Leben ein Ende zu setzen, nachdem alles schief gelaufen ist mit seinen finanziellen Unternehmungen, und bereits auf der Brücke steht, als ein weihnachtliches Wunder geschieht.
Mit dieser Inhaltsangabe dachte ich, dass alles, was bis zum AufderBrückestehen passiert, Vorgeschichte ist. Die Vorgeschichte macht aber etwa 3/4 des zweistündigen Films aus. Wir sehen nämlich in aller Ausführlichkeit, was für ein guter Mensch Bailey ist, und wie er gegen den hartherzigen Kapitalismus des Mr. Potter anarbeitet, immer zugunsten der Besitzlosen, sich selbst dabei mit einem Hungerlohn abspeisend. Immerhin bekommt er das hübscheste Mädchen ab, und auch schon nach der Hälfte des Films.
Nach drei Vierteln springt er dann von der Brücke (am 24. Dezember!), aber um Clarence zu retten. Clarence ist ein Engel, der reingesprungen ist, um eben sich retten zu lassen: dann kann er Bailey in einen Diskurs darüber verwickeln, ob er nicht lieber leben bleiben möchte. Das tut er, indem er Bailey zeigt, was wäre, hätte er nicht gelebt. Das sind dann so einfache entweder-oder-Dinge. Hätte Bailey nicht gelebt, wäre sein Bruder mit 9 Jahren im Eiswasser ertrunken (haben wir natürlich in den ersten drei Vierteln des Films gesehen). Hätte er nicht gelebt, würde die Stadt Mr. Potter gehören. (Fehler des Films: dass der "nicht existierende" Bailey doch Leute ansprechen und berühren kann und daher sich für wahnsinnig hält, weil ihn niemand kennt.)
Die Moral ist dann ganz einfach: der selbstlose Bailey wird am Ende von allen gerettet, denen er fortwährend im Leben gutes getan hat: das Weihnachtswunder. Seine Malaise besteht darin, dass sein Angestellter Geld verbummelt hat, das zufällig der größte Bösewicht des Films gefunden und behalten hat: Mr. Potter, der Erzkapitalist. Am Ende kommen alle Freunde und spenden Geld, und das reicht, um über den Verlust hinwegzukommen. Alle stehen um den Weihnachtsbaum. Abspann.
Mr. Potters Schandtat bleibt ungesühnt. Da sträubt sich doch mein hollywoodgeschultes Gerechtigkeitsempfinden. Wäre das zu viel des Wunders gewesen?
Mit dieser Inhaltsangabe dachte ich, dass alles, was bis zum AufderBrückestehen passiert, Vorgeschichte ist. Die Vorgeschichte macht aber etwa 3/4 des zweistündigen Films aus. Wir sehen nämlich in aller Ausführlichkeit, was für ein guter Mensch Bailey ist, und wie er gegen den hartherzigen Kapitalismus des Mr. Potter anarbeitet, immer zugunsten der Besitzlosen, sich selbst dabei mit einem Hungerlohn abspeisend. Immerhin bekommt er das hübscheste Mädchen ab, und auch schon nach der Hälfte des Films.
Nach drei Vierteln springt er dann von der Brücke (am 24. Dezember!), aber um Clarence zu retten. Clarence ist ein Engel, der reingesprungen ist, um eben sich retten zu lassen: dann kann er Bailey in einen Diskurs darüber verwickeln, ob er nicht lieber leben bleiben möchte. Das tut er, indem er Bailey zeigt, was wäre, hätte er nicht gelebt. Das sind dann so einfache entweder-oder-Dinge. Hätte Bailey nicht gelebt, wäre sein Bruder mit 9 Jahren im Eiswasser ertrunken (haben wir natürlich in den ersten drei Vierteln des Films gesehen). Hätte er nicht gelebt, würde die Stadt Mr. Potter gehören. (Fehler des Films: dass der "nicht existierende" Bailey doch Leute ansprechen und berühren kann und daher sich für wahnsinnig hält, weil ihn niemand kennt.)
Die Moral ist dann ganz einfach: der selbstlose Bailey wird am Ende von allen gerettet, denen er fortwährend im Leben gutes getan hat: das Weihnachtswunder. Seine Malaise besteht darin, dass sein Angestellter Geld verbummelt hat, das zufällig der größte Bösewicht des Films gefunden und behalten hat: Mr. Potter, der Erzkapitalist. Am Ende kommen alle Freunde und spenden Geld, und das reicht, um über den Verlust hinwegzukommen. Alle stehen um den Weihnachtsbaum. Abspann.
Mr. Potters Schandtat bleibt ungesühnt. Da sträubt sich doch mein hollywoodgeschultes Gerechtigkeitsempfinden. Wäre das zu viel des Wunders gewesen?
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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Patrick Rothfuss: The name of the wind
li ly, 08:39h
Hin und wieder lese ich gern Fantasy, schon seit der Zeit, da ich in die Stadtbücherei ging und mich bei der Bibliothekarin um Zugang zur Erwachsenenabteilung bemühte, weil's dort Tolkien gab. (Hatte schließlich auch Erfolg.) Allerdings habe ich den Eindruck, dass kaum ein Genre so von Mustern geprägt ist wie dieses. Beispiel Eragon von Paolini: Absolut langweiliger Fantasy-Auflauf aus Versatzstücken.
Die neulich schon erwähnte Trilogie von Abercrombie mit The blade itself war da eine positive Überraschung, a) in der detaillierten Zeichnung der Charaktere, b) in der konsequenten Enttäuschung von Erwartungen. Abercrombie machte es auch nichts aus, seine Figuren in der Luft hängen zu lassen. Und zum Helden taugt dort sowieso keiner.
Patrick Rothfuss' The name of the wind, das offenbar auch mindestens als Trilogie angelegt ist, gefällt mir aber noch besser, und das liegt daran, dass die Hauptfigur sympathischer geraten ist. Aber auch hier finde ich es erstaunlich, wie fortwährend Erwartungen enttäuscht werden, was den Verlauf von Liebesgeschichten oder die Entwicklung des Helden angeht. Dies gelingt Rothfuss zum Teil mit dem simplen Kunstgriff, den Bericht über die Hauptfigur Kvothe zu konterkarieren mit den aufgeblasenen Lagerfeuergeschichten und -gerüchten über Kvothe, die in den Kneipen erzählt werden.
Bisher sind noch keine weiteren Bände erschienen, und am Ende des ersten schürt Rothfuss ordentlich die Spannung für das Folgende. Denn die Erzählgegenwart, in der Kvothe sich erinnert und sein Leben dem Chronicler erzählt, ist beunruhigend, und es wird angedeutet, dass dies alles auf sein Konto geht. Da will ich mehr wissen!
(Kvothes Geschichte könnte nicht weiter weg sein von Tolkien: keine Orks, keine Elfen. Geht doch!)
Die neulich schon erwähnte Trilogie von Abercrombie mit The blade itself war da eine positive Überraschung, a) in der detaillierten Zeichnung der Charaktere, b) in der konsequenten Enttäuschung von Erwartungen. Abercrombie machte es auch nichts aus, seine Figuren in der Luft hängen zu lassen. Und zum Helden taugt dort sowieso keiner.
Patrick Rothfuss' The name of the wind, das offenbar auch mindestens als Trilogie angelegt ist, gefällt mir aber noch besser, und das liegt daran, dass die Hauptfigur sympathischer geraten ist. Aber auch hier finde ich es erstaunlich, wie fortwährend Erwartungen enttäuscht werden, was den Verlauf von Liebesgeschichten oder die Entwicklung des Helden angeht. Dies gelingt Rothfuss zum Teil mit dem simplen Kunstgriff, den Bericht über die Hauptfigur Kvothe zu konterkarieren mit den aufgeblasenen Lagerfeuergeschichten und -gerüchten über Kvothe, die in den Kneipen erzählt werden.
Bisher sind noch keine weiteren Bände erschienen, und am Ende des ersten schürt Rothfuss ordentlich die Spannung für das Folgende. Denn die Erzählgegenwart, in der Kvothe sich erinnert und sein Leben dem Chronicler erzählt, ist beunruhigend, und es wird angedeutet, dass dies alles auf sein Konto geht. Da will ich mehr wissen!
(Kvothes Geschichte könnte nicht weiter weg sein von Tolkien: keine Orks, keine Elfen. Geht doch!)
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